Mit dem Wettbewerbsbeitrag RE:SPINELLI entwickelt JOHNNY ein Gebäudeensemble, das den Eingang zum Mannheimer Spinelli-Areal, einem ehemaligen Kasernengelände, markiert. Der Entwurf versteht sich als starke städtebauliche Geste, die Adresse und Übergang zugleich ist. Die Lage am Quartierseingang verlangt nach einer Architektur, die Orientierung schafft, Identität stiftet und den öffentlichen Raum durch klare Räume und Plätze stärkt und dabei eine Re-Use-Strategie mit architektonischer Strahlkraft verfolgt.
Die Baufigur nimmt die großmaßstäbliche Struktur des Areals auf und übersetzt sie in eine feinere Körnung, die für die Menschen erfahrbar wird. Der mäandernde Baukörper gliedert sich in Abschnitte, die immer wieder von Einschnitten und Rücksprüngen unterbrochen sind. So entstehen drei Plätze mit jeweils eigener Prägung: ein großzügiger Auftakt im Süden, der den Übergang ins Quartier inszeniert, ein Ankunftsort im Norden, der die Schnittstelle zur Mobilität bildet, und ein halböffentlicher Platz im Inneren, der Kommunikation und Austausch fördert. Auf diese Weise wird das Areal sowohl gegliedert als auch durchlässig und bietet vielfältige Anknüpfungspunkte für das Quartier.
Die Architektur folgt dem Prinzip der prägnanten Einfachheit. Klare Fassadenrhythmen, gegliederte Öffnungen und subtile Vor- und Rücksprünge verleihen dem langgestreckten Baukörper Maßstab und Tiefe. Gleichzeitig ist die innere Struktur flexibel angelegt, sodass Flächen unterschiedlich genutzt werden können – ob als Büro- und Arbeitsräume, als Flächen für Gewerbe oder für gemeinschaftliche Angebote.
Im Zentrum des Entwurfs steht die konsequente Re-Use-Strategie. Materialien aus rückgebauten US-Baracken, Fenster und Türen aus regionalen Abbruchprojekten, wiederverwendete Ziegelsteine, Recyclingbeton sowie Well- und Trapezbleche aus industriellen Beständen werden in neuer Weise zusammengesetzt. Der Entwurf betrachtet diese Materialien nicht als Kompromiss, sondern als gestalterisches Potenzial: Ihre Spuren erzählen Geschichten, machen Herkunft sichtbar und geben dem Gebäude eine unverwechselbare Atmosphäre. Ressourcenschonung wird so zu einem erlebbaren Bestandteil der Architektur.
Durch seine offene Struktur, die Verbindung von Innen- und Außenräumen und die Robustheit des Grundgerüsts versteht sich RE:SPINELLI als wandelbares Haus, das sich über die Zeit an unterschiedliche Bedürfnisse anpassen kann. Das Projekt zeigt, wie ökologische Verantwortung und architektonische Qualität zu einer Einheit werden: ein starkes Modell für die Zukunft des Bauens, das nachhaltige Baukultur sichtbar macht.
Bauherr | GBG Sonderimmobilien GmbH |
Architektur | JOHNNY architecture, 2025 |
Leistungen JOHNNY | Wettbewerbsteilnahme, |
Verfahrensform | Realisierungswettbewerb, 2025 |
Standort | Mannheim |
Konstruktion | Re-Use |
Geschäftsführer
Weitere Projektbeteiligte
Team Architekturplanung
Jon Steinfeld, Aaron Bode, Leo Piscopello
Visualisierung
JOHNNY architecture
Sprechen Sie mich an:
hallo@johnny-architecture.de