Wie schafft man einen verbindenden Ort, der Menschen über den gesamten Tag begleitet und sich hierfür Stunde für Stunde wandeln muss? In einer Umgebung zwischen Wohnen, öffentlichem Grün und privaten Oasen? Dieser Anforderung stellt sich das Team von JOHNNY anhand von unterschiedlichsten Nutzungskonzepten um den Quartierstreff und der KiTa in Lübben.
Leitidee & Entwurfsidee & Städtebau
Unsere Antwort auf diese Fragen liegt darin, effiziente Strukturen aus an- und auszuschaltenden Funktionen zu schaffen, die in ein großes Ganzes eingebettet werden. Denn, so groß Landschaft, Quartierstreff und KiTa auch sind, die Einheiten sind teilweise klein und müssen unterschiedlichste Nutzungskonzepte über den Tag abbilden können. Von Frühbetreuung zu Kernzeit, über Hort zum generationenübergreifenden Treffpunkt zum Vereinsbetrieb bis in den Abend hinein.
Unter diesen Anforderungen haben wir das Grundstück in drei Zonen geteilt – dem Quartiersplatz als öffentlicher Treffpunkt, dem Quartierspark als Naherholungszone mit dem eingebundenen Spielgarten der Kita sowie der zweckgebundenen Außenanlage mit Parken und Logistik. Die zwei Gebäude KiTa und Quartierstreff legen sich als Ensemble zwischen die Zonen der Außenanlagen und definieren sie hierdurch. Zeitgleich treten sie in Kommunikation mit der bestehenden Bebauung und schaffen so eine gerechtfertigte Urbanität.
Außenraum
Der Quartiersplatz im Norden des Geländes dient als aktiver Treffpunkt für Anwohner*innen, als Ort für Veranstaltungen und Feste oder auch als Marktplatz. Durch eine kleine Liegewiese und verschiedenen Sitzgelegenheiten, die von der Grünstruktur und dem Wasserelement ergänzt werden, entsteht außerdem ein Platz zum Verweilen.
Die Wegestruktur östlich und westlich der KITA verbinden den Quartiersplatz mit dem südlichen Bereich. Hier steht Natur und Bewegung im Vordergrund.
Der Außenbereich der KITA besteht aus Nutzungsmöglichkeiten für beide Kindergruppen und wird durch Zaunelemente und dichte Vegetation von dem Rest der Außenanlage geschützt. Kleine modellierte Hügel und ein Kletterspielbereich bieten abwechslungsreiche Aktivitäten und Nutzungsmöglichkeiten.
Räumliches Konzept KiTa
Über zwei vom Quartiersplatz aus erschlossenen, getrennten Zugängen, erreicht man die zentralen Foyers von Krippe, KiTa und Hort. Vom Foyer ist eine klare Orientierung in die Gruppenbereiche sowie der Treppen in das erste OG möglich. Die zentralen Spielflure öffnen sich regelmäßig zum Spielgarten hin und lassen das Tageslicht weit in das Gebäude. Die gartenseitigen, offenen Außenflure dienen hierbei als barrierefreie Begegnungsflächen mit direktem Zugang zum Garten und sorgen für eine leichte Orientierung. Die Gruppenräume sind an diesem in einem klaren Rhythmus aufgereiht und ermöglichen eine eindeutige Zugänglichkeit.
Räumliches Konzept Quartierstreff
Der Quartiertreff erhält mit seinen öffentlichen Funktionen eine klare Orientierung zum Platz hin. Hier befindet sich die Haupterschließung sowie eine verglaste Fassade, die – wenn von den Nutzern erwünscht – eine Öffnung und Transparenz zum Platz hin ermöglicht. Der Eingang zum Quartierstreff befindet sich im südlichen Bereich, nahe dem Zugang der Kita, um hier einen Ort der Begegnung und Kommunikation zu schaffen.
Materialität & Konstruktion & Langlebigkeit
Ausgangspunkt ist die Idee eines einfachen, langlebigen Hauses aus dem nachhaltigen Rohstoff Holz. Die Aufteilung in zwei Gebäude, die KiTa mit größeren Gruppenräumen, Räume der Verwaltung mit kleinteiligen Raumanforderungen sowie dem Quartierstreff mit Hallenbau und kleinteiligen Nutzräumen folgt auch den verschiedenen konstruktiven Anforderungen und Möglichkeiten.
Energetisches Konzept & Nachhaltigkeit
Das Gebäude soll ressourcenschonend errichtet und selbstversorgend betrieben werden – im Sinne eines Low-Tech Gesamtkonzepts. Hierbei wird das extensiv begrünte Dach sowohl zur Energieversorgung durch PV-Module als auch zur Grauwasserversorgung über die Entwässerung genutzt.
Zirkularität
Wir verfolgen mit allen unseren Projekten die Zielsetzung, eine zirkuläre Bauwirtschaft zu ermöglichen. Quartierstreff und KiTa werden keine 20 Jahre in Betrieb sein, wenn das Ziel einer klimaneutralen Gesellschaft erreicht sein will – und dieses Ziel erreichen wir nur durch nachhaltiges Bauen und Zirkularität.
Auslober | Stadt Lübben |
Verfahren | nicht offenes VGV-Verfahren |
Architektur | JOHNNY architecture 2023 |
Projektpartner | GDLA | GORNIK DENKEL landschaftsarchitektur |
Leistungen JOHNNY | Entwurfsplanung Wettbewerbsbeitrag |
BRI | 1.7022 m³ |
BGF | 3.886 m² |
Geschäftsführer
Team Planung
Aaron Bode, Raphael Bösch, Carolin Thomas, Pascal Knopf
Architekturvisualisierungen
JOHNNY architecture GmbH
Projektpartner
GDLA | GORNIK DENKEL landschaftsarchitektur
Sprechen Sie mich an:
hallo@johnny-architecture.de