Seit über 100 Jahren stehen in einer denkmalgeschützten Halle die Heiz- und Druckkessel der Hoepfner Brauerei Karlsruhe. Nachdem die Brauerei auch energetisch weiter effizienter wird, können heute neue Kessel eingesetzt werden – auf 10 % des ursprünglichen Platzbedarfs. Für die Hoepfner Bräu die Chance, das historische Kesselhaus in ein modernes Mitarbeiter-Casino mit Coworking-Space umzubauen, in den IT-Campus mit einzubinden.
Von 1896 bis 1900 wurde die sogenannte „Hoepfner Burg“ im Osten von Karlsruhe gebaut. Der Name kommt nicht von ungefähr – im neugotischen Stil aus dickem Sandstein gebaut, mit Burgmauer, Toren und Türmen ist die Brauerei eine wahrhafte Burg – wenn auch seit jeher auch eine Brauerei und Produktionsstätte der Hoepfner Biere. Teil der Gesamtanlage ist die denkmalgeschützte Halle für die Heiz- und Druckkessel der Brauerei. Sie nimmt die Architektur der Hauptgebäude auf, steht aber frei, einige Meter neben der Burg. Nachdem die Brauerei auch energetisch immer effizienter wird, können die heute überdimensionierten Kessel durch neu, wesentlich kompaktere Kessel ersetzt werden – auf 10 % des ursprünglichen Platzbedarfs. Die Hoepfner Bräu nutzt bereits seit Jahren die Chance, die Hoepfner Burg nach und nach vom Industrie-Standort zu einem der zentralen Büro-Welten für die weltweit renommierte Karlsruher IT-Branche umzubauen und zu öffnen. Hierbei wird das historische Kesselhaus in ein modernes Mitarbeiter-Casino mit Coworking-Space verwandelt.
Die Aufgabenstellung
JOHNNY ist mit dem Auftrag betraut worden, einen zukunftssicheren Entwurf zu erarbeiten und umzusetzen, der respektvoll mit dem Bestand umgeht und zeitgleich mutig nach vorne blicken soll.
Die Aufgabenstellung ist seitens des Bauherrn, Herrn Dr. Friedrich Hoepfner, schnell und klar formuliert worden: „Ein modernes Casino, das nicht nach Mensa riecht – mit offenen Arbeitswelten, die auch außerhalb der Hauptessenszeit einladend sind“.
Der Bedarf
Nach ersten Bedarfsanalysen und Konzepten wurde schnell deutlich, dass die Forderungen an Fläche, Sitzplätze und funktionalen Räumen nicht ausschließlich innerhalb des Kesselhauses realisieren können. Wir haben und nach einigen Experimenten und Konzeptvarianten und entschieden das Kesselhaus entlang der österlichen Fassade zu erweitern. Hier entsteht ein neuer Flügel für die Großküche mit Nebenräumen und einem kleinem, vorgelagertem Wirtschaftshof. Darüber hinaus werden für die Sanitärräume die alten, leerstehenden Stallungen in den Entwurf integriert.
Das Dach
Haupt-Augenmerk wird das neue Dach erhalten. Als Kreuz-Tonnendach einen zitiert es das alte Tonnendach des Bestandes und zeigt deutlich das Neue. Als fünfte Fassade – das Dach ist aus vielen Bereichen der Hoepfner Burg direkt zu sehen und auch aufgrund eines direkt anliegenden Brückenbauwerks als Teil des Areals präsent – wird das Kreuzgewölbe ein prägendes Objekt im Ensemble.
Das Casino
Im Inneren des neuen Casinos finden die Mitarbeiter eine weitläufige, lichte Halle. Die Boden-Aussparungen der heutigen Kessel werden als Tröge für eine intensive Begrünung mit Beeten genutzt. Auf der oberen Ebene befinden sich flexibel anzuordnende Arbeitswelten mit einer Cafeteria und einer nach Osten gerichteten Terrasse.
Die Außenanlagen
Die von JOHNNY geplanten Außenanlagen nehmen den organischen Charakter aus dem Inneren auf und will so den heute noch industriell geprägten Vorhof zwischen Hoepfner Burg, Schalander (historischen Pausenraum der Brauerei) und dem Kesselhaus auch Landschafts-architektonisch als Teil des IT-Campus verknüpfen.
Bauherr | Hoepfner Bräu |
Architektur | JOHNNY architecture 2022 |
Leistungen JOHNNY | Entwurfsplanung LPH 1 – 4 Denkmalrechtliche Genehmigung Digitale Planung LPH 5 Baumanagement LPH 6 – 8 |
Standort | Karlsruhe |
BRI | 3.255 m³ |
BGF | 764 m² |
Kosten | ca. 2 Mio. EUR (KG 300 – 500) |
Bauzeit | vsl. 2023 – 2024 |
Geschäftsführer
Weitere Projektbeteiligte
Team Architektur
Roman Ubl, Manuel Gmeiner
Visualisierung
JOHNNY architecture
Sprechen Sie mich an:
hallo@johnny-architecture.de