Kreativ-Wirtschaft, Gastronomie, Event – die Hallen der ehemaligen, ältesten Bettfedernfabriken Deutschlands am Mannheimer Industriehafen wurden seit 2006 saniert und haben sich zum Hotspot für viele Firmen entwickelt. Die historische Substanz mit ihrem massiven Backsteinmauerwerk und den gusseisernen Trägern prägt den Look des Gebäudes, aber eine Aufgabe blieb bisher offen: die Umgestaltung der 17 Meter hohen und 40 Meter langen dreigeschossigen Betonhalle, die als letztes Element im Originalzustand der 60er Jahre verblieben ist.
Von der Strandbar direkt am Hafenbecken aus bekommt man einen perfekten Eindruck der neuen (Arbeits-) Atmosphäre der historischen Fabrik. Hier tut sich was. Als die Eigentümer uns mit dem Entwurf, der Planung sowie der Bauleitung des Umbaus der Betonhalle beauftragten, setzten wir uns das gestalterische Ziel, die Qualitäten der Röhre herauszuarbeiten, den richtigen Umgang mit der historischen Substanz zu finden, um so eine effizient nutzbare Bürofläche im 2. Obergeschoss zu schaffen. Schließlich sollte in den weiteren Geschossen zusätzliche Miet- und Lagerfläche entstehen.
Und so besteht unser realisierter Entwurf aus einer Eingangshalle mit einladendem Empfang und gegenüberliegendem großzügigen Besprechungsraum – alles innerhalb der historischen Substanz. Nachdem zwei Rundbogentore freigelegt wurden, gelangt man nun ins Loftbüro mit Galerie und Raum für bis zu 70 Arbeitsplätzen. Die Segmentierung findet hier ihren Ursprung im Entwurf und nicht in der Möblierung. Zusätzliche Neben- und Sozialräume wurden unterhalb der Galerie angeordnet.
Obwohl nur wenige Eingriffe in die Substanz der Röhre vorgenommen wurden, hatten diese eine immense Wirkung. Mit viel Liebe zum Detail, den Industriecharakter des Komplexes immer im Fokus, wurde die ursprüngliche Außenfassade der Bettfederfabrik behutsam hinter einem einfachen Blendmauerwerk freigelegt und restauriert. Um ein Maximum an warmem Tageslicht zu ermöglichen, wurden die Kurzseiten der Fassaden vollständig geöffnet. Die Verglasung verstärkt hierbei die Wirkung des langen Raumes und ermöglicht einen fantastischen Blick auf die historische Industrielandschaft sowie das Hafenbecken.
Die beinahe schwerelos schwebende Galerie bildet mit ihrer weißen, glatten und abgerundeten Form einen interessanten Kontrast zur Fassade, fügt sich jedoch harmonisch in die bestehende Betondecke ein und wird zu einer homogenen Einheit. Ein Effekt, der durch die Rundung der Brüstung und die ausfallenden Enden der Galerie noch verstärkt wird. Genau unter der Galerie, entlang einer frei geformten Kurve, befinden sich der Loungebereich sowie weitere Nebenräume. Ausreichend Raum zur kreativen Entfaltung.
Bauherr | Hafenpark Mannheim GmbH |
Architektur | JOHNNY architecture, Axel Rupp, r36 architekten 2012 |
Kooperationspartner | TAFKAL GmbH, Axel Rupp, r36 Architekten |
Standort | Mannheim |
NUF | 700 m² |
Ausführung | 2013 |
Auszeichnung | European Property Awards, Best Office Interior, Germany, 2013 – 214 |
Objektdesign | Peter Stasek (Treppenskulptur) |
Geschäftsführer
Weitere Projektbeteiligte
Architektur
Entwurf in Zusammenarbeit mit Axel Rupp, r36 architekten
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hallo@johnny-architecture.de